Seit 1993 betreiben wir auf verschiedenen Standorten Ackerbau. Vorwiegend wirtschaften wir auf lehmigen Sandstandorten, welche Ackerwertzahlen von 18 - 55 Bodenpunkten aufweisen. Diese stark verschiessenden Böden, stellen den Pflanzenbau unter besondere Herausforderungen, da zum Beispiel der vordere Teil des Schlages gut für den Anbau von Weizen geeignet ist, der hintere Bereich jedoch immer leichter wird und eher ein Grenzstandort für diese anspruchsvolle Kultur darstellt. Aus diesem und anderen Gründen, entschieden wir uns im Jahr 2000 zur Umstellung auf eine komplett pfluglose Bewirtschaftung und die Einführung sogenannter Mulchsaatverfahren. Durch diese schonendere Bewirtschaftung, versuchen wir sparsamer mit dem Bodenwasser umzugehen. Unsere jährlichen Niederschläge liegen bei lediglich 500 - 550 mm ! Oft sorgen ausgeprägte Vorsommertrockenheiten zu Stressreaktionen der Pflanzen und Ertragsdepressionen. Die Bodenbearbeitungsgänge werden daher nur mit optimaler Bereifung (Reifendruck <1bar)durchgeführt. Es wird nur notwendige Bodenbearbeitung durchgeführt, um die Bodenlebewesen (vor allen Dingen den Regenwurm) zu schonen.
Der tiefgründigen (25 - 30 cm) Bodenbearbeitung folgt schnellstmöglich die Aussaat, da wir unter unseren Bedingungen nur so das bestmögliche feuchte Saatbett herstellen können. Wie auf dem Bild ersichtlich, setzen wir automatische Lenksysteme ein. Diese ermöglichen es uns, exakt zu arbeiten und Überlappungen zu vermeiden. Dies spart Diesel, Dünger, Saatgut und Pflanzenschutzmittel im Umfang von ungefähr 10 % ein. Außerdem entlasten diese Systeme den Fahrer erheblich, besonders in der Nacht.
Aufgrund des Wassermangels, setzen wir gemeinsam mit einem Nachbarunternehmen auf intensive Beregnung. Es wird mittels ausgeklügelter Software der exakte Zeitpunkt und die notwendige Wassermenge für die Beregnung berechnet. Die Wassermengen werden auf Grundlage der nutzbaren Feldkapazität dann zielorientiert gesteuert. Wir sind in der Lage, 25 - 30 ha täglich zu beregnen und so bis zu 300 - 400 ha Ackerfläche mit Wasser zu versorgen. Beregnet werden bei uns Winterweizen, Wintergerste und der Silomais. Die Beregnung macht uns etwas Wetterunabhängiger. Die Ernte läßt sich besser abschätzen und kalkulieren. Dies ist unbedingt notwendig, damit wir unsere Tiere möglichst mit eigenem Getreide versorgen können.
Eine genaue Kenntnis über die Art und die Beschaffenheit der Böden, bringt uns in die Lage, die Bewirtschaftung exakt auf den Bedarf und die Ertragsfähigkeit auszulegen. Durch die Verschneidung von Bodenarten-, Biomasse-, Ertrags- und Bodenuntersuchungskarten, können wir sogenannte Ertragskarten entwickeln die wiederum steuernden Einfluß auf die Düngung und verschiedene Pflanzenschutzmaßnahmen haben. Wir setzen teilflächenspezifisch die Düngung mit organischen Düngemitteln ein, indem wir die Ausbringmengen in Zonen mit höherem Ertragspotential erhöhen und mit niedrigerer Ernteerwartung reduzieren können. Der Mitarbeiter hat die entsprechenden Terminals und GPS Geräte in die Schlepperelektronik integriert. In diesem Jahr testen wir erstmalig den Einsatz von Wachstumsreglern mit kartengesteuerter Ausbringtechnik.
Die Pflanzenschutzspritze ermöglicht uns den Einsatz von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden. Ausserdem können wir mit ihr Fluessigduenger in Form von z.B. AHL und AHL plus Schwefel ausbringen. Diese Duengerart hat den Vorteil, dass der Duenger sofort pflanzenverfuegbar ist. Sie ist mit einem ISO Bus ausgeruestet und vollstaendig GPS gesteuert, so dass die Teilbreitenschaltungen vollstaendig automatisch geregelt sind. Dies fuehrt zu weniger Ueberlappungen und damit zu einem geringerem Verbrauch an Pflanzenschutzmitteln. Die Verteilung ist sehr exakt.
Die Ausbringung der organischen Dünger (bei uns Gärreste aus Nachwachsenden Rohstoffen und Schweinegülle) werden zwischen den Standorten selber transportiert und mit einem Schleppschuhverteiler ausgebracht. Wir erreichen mit eigener Transportflotte sowie dem Feldrandcontainer eine Schlagkraft von ca. 100to / h. Durch die eigene Transporttechnik sind wir in der Lage, den organischen Dünger exakt zum notwendigen Ausbringungszeitraum auszubringen. Außerdem brauchen wir nicht unnötig nachts bzw. am Wochenende zu fahren, um die Anwohner nicht mehr zu belasten als notwendig.
Verpflichtung aus dem "Förderprogramm Nr.511 - Förderung der emissionsarmen und gewässerschonenden Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern gemäß Wirtschaftsdünger-Ausbringungs-Richtlinie"
Wir haben uns in unseren Landwirtschaftsbetrieben freiwillig verpflichtet, unsere Wirtschaftsdünger emissionsarm direkt in den Boden einzuarbeiten um somit einen Beitrag zur Bedarfsgerechten verlust- und emissionsarmen Wirtschaftsdüngerausbringung zu leisten. Dieses Förderprogramm wird von der EU und dem Land Mecklenburg Vorpommern bezuschußt, da die Anforderungen entsprechend kostenintensiv für uns Landwirte sind. Somit bekommen wir einen Finanziellen Ausgleich für die Einhaltung dieser Verordnungen. Wir sind verpflichtet, dies entsprechend auf unserer Homepage zu veröffentlichen. Da jedoch die Art der Veröffentlichung nicht näher beschrieben ist, habe ich mich entschieden, gleich den gesamten Bewilligungsbescheid öffentlich zu stellen. Somit ist für jeden ersichtlich, dass wir eine finanzielle Zuwendung für emissionsarme Wirtschaftsdüngerausbringung in unseren Betrieben dafür erhalten.
Hier der entsprechende Link zur Homepage der Landesregierung:
Förderung von neuer Technik
Wir haben uns entschlossen, unsere Pflanzenschutzspritze und unseren Gülle- und Gärrestausbringer nach einer Förderrichtlinie zu kaufen.
Wir nutzten dazu das Förderprogramm "Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete"
Diese Förderung besteht aus einem nicht rückzahlbaren Zuschuss zur Gesamtinvestition der Neuanschaffung in Höhe von 20 %. Gefördert wird die Nettoinvestition und die Betreuergebühren zur Erstellung des Förderantrages.
Die Förderung dient dazu, die Wirtschaftsleistung aller landwirtschaftlichen Betriebe zu verbessern, Betriebsumstrukturierung- und modernisierung zu unterstützen und dies insbesondere mit Blick auf die Erhöhung der Marktbeteiligung und -orientierung sowie der landwirtschaftlichen Diversifizierung.
Wir möchten mit der neuen Feldspritze unsere Pflanzenschutzmittel und die Flüssigdünger noch deutlich bedarfsgerechter und umweltgerechter applizieren. Die Spritze kann die Wirkstoffe teilflächenspezifisch und hochgenau dosiert ausbringen. Sie ist mit modernster GPS Technik ausgestattet und kann jede Düse einzeln ansteuern. Dies bewirkt Mitteleinsparung und hohe Präzision. Sie ist nachlaufgelenkt und schützt durch ihre breiten Reifen den Boden und die Kultur bei dem überfahren.
Der Gülleausbringer ist GPS gesteuert und bringt die Gärreste nach Düngekarten vollautomtisiert aus. Er ist mit einem Schleppschuhverteiler und mit einer Güllescheibenegge ausgerüstet, so dass er die organischen Düngemittel bodennah in den Boden applizieren kann. Somit reduzieren wir die Einträge in die Luft und erreichen eine gute Einbringung der Düngemittel direkt an die Pflanzen.
Unter folgendem Link können Sie sich über das Förderprogramm ELER informieren: